Klimaerwärmung

Seit vergangenem Juli ist in Mitteleuropa eine ¿Hitzewelle¿ unbekannten Ausmaßes aktiv. Mit Ausnahme des August 2006, welcher einer der kältesten in den letzten 50 Jahren war, lagen alle Monate mindestens 3 Grad über dem langjährigen Mittel. Zu warme Monate hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Mitteleuropa immer mal wieder gegeben, jedoch nie in einer so langen Folge von deutlich zu warmen Monaten. In diesem Zeitraum wurden auch einige neue Monatsrekorde mit großem Abstand zu den bisher bestehenden aufgestellt. Außerdem wurden neue Jahreszeitenrekorde im Herbst 2006, Winter 2006/07 und vermutlich auch im Frühjahr 2007 aufgestellt.
Die Abbildung zeigt die Tagesmittel der letzten 365 Tage in Belecke. Die gelbe Kurve gibt den Mittelwert der Jahre 1961-1990 an. Die Durchschnittstemperatur lag in diesem 365 Tage Zeitraum bei 11,3°C und damit 3,5°C über dem normalen Temperaturniveau. Bisher hat es in Belecke, seit mindestens 250 Jahren, nie ein zweistelliges Jahresmittel gegeben. Da die kalten Tage von Anfang Juni 2006 bald auch noch aus dem 365-tägigen Zeitraum heraus fallen, wird sich der Durchschnitt bis Mitte Juni noch erhöhen. Es sei denn, es wird kälter als 2006, was aber nicht zu erwarten ist. Ob das Jahr 2007 erstmals ein Temperaturmittel von mehr als 9,6°C (2006) aufweist, bleibt abzuwarten. Wie warm die letzten 365 Tage waren zeigt auch die Grafik vom gleitenden Tagesmittel der Wetterstation Kahler Asten.
Einen ersten ¿Temperatursprung¿ gab es in Mitteleuropa im Jahr 1988. Seit diesem Jahr lagen die Temperaturen durchschnittlich um 0,7 Grad höher als vorher. Seit jenem Jahr war auch nur noch das Jahr 1996 zu kalt. Viele neue positive Monatsrekorde wurden seit 1988 aufgestellt. Ob jetzt ein neuer ¿Sprung¿, mit dem Jahr 2006 eingeleitet wurde, kann man wahrscheinlich erst in ein paar Jahren rückblickend sagen.

Um die Temperaturabweichungen vor längerer Zeit im Raum Warstein zu erhalten, habe ich die frei zugänglichen Daten der DWD Wetterstationen Aachen, Düsseldorf, Frankfurt, Kahler Asten, Kassel und Hannover gemittelt. Hierbei zeigt sich, dass der letzte zu kalte Sommer (mindestens 0,5 Grad zu kalt) im Jahr 1987 zu beobachten war. Danach waren nur noch die Sommer 1993 und 1996 mit Werten von -0,3 Grad und -0,1 Grad minimal zu kalt. Der letzte deutlich zu kalte Winter war der Winter 1995/96 mit einer Abweichung von ca. -2,3 Grad. In den nachfolgenden Jahren gab es in den Jahren 1997, 2003 und 2006 noch geringfügig zu kalte Winter.
Die kältesten Einzelmonate seit 1856 waren der Februar 1929 und der Februar 1956 mit einer Abweichung von heute kaum mehr vorstellbaren -10,3 Grad bzw. -10,0 Grad. Der kälteste Winter war der Winter 1962/63 mit einer Abweichung von -5,8 Grad. Der kälteste Sommer konnte 1956 registriert werden mit einer Abweichung von -1,8 Grad.

In der Zukunft soll es laut den Klimamodellen noch deutlich wärmer werden. Laut einem Klimamodell des Max-Plank-Instituts für Meteorologie soll es hier in 30 Jahren ca. 3 Grad wärmer werden. Im Sommer geringfügig trockener, jedoch fällt der Regen vermehrt bei Gewittern und Unwettern. Im Winter soll es deutlich regenreicher werden und die Winterstürme sollen etwas zunehmen. Ob Kyrill schon ein möglicher Vorbote häufigerer Stürme war, ist schwer zu sagen. Bisher konnte der DWD noch keine Änderung der Sturmhäufigkeit seit 1901 feststellen.
Da einige Parameter oder Rückkopplungseffekte, die das Klimabeeinflussen, vielleicht noch nicht entdeckt wurden oder nicht mit in das Modell mit eingebunden sind, sind Abweichungen möglich. Denn das Modell kann nur mit den Daten rechnen mit denen es ¿gefüttert¿ wurde. Erst vor einigen Jahren wurde die “Globale Verdunkelung” entdeckt. Hierbei handelt es sich um Luftverschmutzung (Ruß, Aerosole…) welche die auf der Erde ankommende Sonnenstrahlung abschwächt. Von 1950 bis 1990 nahm die mittlere Strahlungsintensität um 10% ab. Aufgrund dieser Strahlungsminderung müsste es eigentlich kälter werden, es wurde in diesem Zeitraum aber wärmer. Die volle Klimaerwärmung wurde durch diese Verdunklung wahrscheinlich abgeschwächt. Sollte die Luft nun wieder sauberer werden (Filteranlagen), was in Europa auch geringfügig passiert ist, könnte es innerhalb weniger Jahre zu einem deutlichen Temperatursprung kommen. Ob die Temperatursprünge von 1988 und eventuell von 2006 damit in Verbindung stehen, bleibt abzuwarten.

Quelle: www.dwd.de


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